Aktionstag Brückstrompreis
Sichere Arbeit in Nürnberg braucht den Brückenstrompreis

Die hohen Energiepreise bedrohen Arbeitsplätze in Deutschland. Die Metallerinnen und Metall in Nürnberg demonstrieren beim bundesweiten Aktionstag der IG Metall für die Einführung eines Brückenstrompreises.

24. November 202324. 11. 2023


Wegen der anhaltend hohen Strompreise drohen in den energieintensiven Industrien Stellenabbau und Verlagerungen. Unter dem Motto „Brückenstrompreis jetzt!“ hat die IG Metall Nürnberg und die IG BCE Mittelfranken für Freitag, den 24.11.2023, zu einer Protestkundgebung mit einem Riesenbanner auf gerufen. Das Ziel: die Bundesregierung zum Handeln zu drängen. Treffpunkt war um 12:00 Uhr auf dem Kornmarkt vor dem Gewerkschaftshaus. Es kamen rund 100 Teilnehmer.
 

IG Metall Nürnberg warnt vor Deindustrialisierung

Andreas Weidemann warnt: „Die energieintensiven Unternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ohne heimischen Stahl, steht auch die metallverarbeitende Industrie vor dem Aus. Es darf nicht sein, dass ganze Industriezweige nun allein wegen der Energiekrise in Gefahr geraten. Die Bundesregierung ist in der Verantwortung, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, sodass die Strompreise wieder international konkurrenzfähig werden.“

Weiterhin ergänzt er: „Die energieintensiven Betriebe treffen die anhaltend hohen Strompreise besonders hart, zumal sie im internationalen Wettbewerb stehen. Hier brauchen wir dringend eine Brückenlösung, bis in einigen Jahren in Deutschland genügend günstiger Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht. Das neue Strompreispaket der Ampelkoalition greift definitiv zu kurz und entlastet die Unternehmen, die es besonders nötig haben, nur marginal. Die Koalition muss ihr Paket gezielt nachbessern. Sonst drohen gute bezahlte, tariflich abgesicherte Arbeitsplätze verloren zu gehen.“
 

Entlastung bei Strompreisen sichert Arbeitsplätze

Die Strompreise in Deutschland haben sich durch die Energiekrise im Zuge des russischen Angriffskriegs vervielfacht und sind bis heute von einer Normalisierung weit entfernt. Energieintensive Branchen trifft das besonders hart und gleich zweifach: Aufgrund ihrer spezifischen Produktionsprozesse ist der Energiebedarf hoch und die Produktionskosten somit teuer, gleichzeitig stehen die Unternehmen im internationalen Wettbewerb mit Ländern, in denen Strom deutlich günstiger zu haben ist. Die IG Metall hält darum eine gezielte Stützung der betroffenen Betriebe so lange für unumgänglich, bis in einigen Jahren genügend günstiger Strom aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht. Zum Konzept der IG Metall gehört zwingend, dass die Preisdeckelung an Bedingungen geknüpft ist: Profitieren dürfen nur Unternehmen mit Tarifbindung, Standort- und Beschäftigungssicherung sowie Investitionen in die Transformation.

Die Schuldenbremse darf der Finanzierung des notwendigen ökologischen Umbaus der Wirtschaft nicht im Weg stehen, fordert die IG Metall auch mit Blick auf die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Die Mittel des Klima- und Transformationsfonds finanzieren zentrale Projekte im Umbau zu einer grünen Wirtschaft. Die Politik müsse für diese Aufgaben weiterhin die nötigen Mittel zur Verfügung stellen – sonst seien Klimaschutz und Beschäftigung in Gefahr.